lesung1 webDie erste Veranstaltung im Rahmen des Lesefestivals „Sag, Auguste!“, das in diesem Jahr zum dritten Mal im Kiez rund um die Auguste-Viktoria-Allee ausgerichtet wird, wurde von der Lesebühne Für_Wort aus Schöneberg präsentiert. In der Segenskirche kamen am 19. September 2019 zahlreiche interessierte Gäste zusammen, um den Autor/-innen der Lesebühne zu lauschen. Diese hatte einen didgeridoospielenden Ur-Berliner im Gepäck, der virtuos dieses außergewöhnliche Instrument blies.

Es war nicht nur eine Vorführung der ursprünglich üblichen Anwendung des Didgeridoos. Marc Miethe brachte mit seiner modernen Interpretation Frische in das traditionell von den Ureinwohnern Australiens genutzte Instrument. Es war sehr überraschend, abwechslungsreich und ein Hörgenuss.

Andre´ Daniel, angehender Lehrer, gab sehr amüsante Einblicke in die Pflichtseminare, die er als Referendar besuchen muss und in die dort fast abstruse Kommunikation via Facebook.

Susanne Riedel setzte sich mit den Fallstricken des Alltags humorvoll auseinander. Eine unerwartete Begegnung im Supermarkt mit einer Schulkameradin aus Kindertagen rief bei ihr so manche Peinlichkeit und komische Situationen hervor.

Ralf Mönius beschrieb in einem seiner Texte, was mit uns Menschen geschieht, wenn wir unsere Welt nur mit depressiven Augen betrachten. In seinem zweiten Text parodierte er gekonnt die Unart von so manchem Autor, den vorzutragenden Text vorab und in aller Ausführlichkeit zu kommentieren. Seine Vorlesequalitäten liegen darin, Personen stimmlich unterschiedlich vorzutragen.

Matthias Rische liest nach eigenen Angaben am Anfang gerne einen nachdenklichen (heftigen) und am Ende einen lockeren, humorvollen Text. Der „Heftige“ handelt von einem Kind mit brauner Hautfarbe, dass sich auf einmal mit Hass und Intoleranz konfrontiert sieht und die Schuld daran bei sich selbst sucht. Der lustige Text war eine „Traumabewältigung“ der besonderen Art als Hitparadengeschädigter. Erst wollte man weinen, dann konnte man lachen.

Ein großartiger Einstieg in die Festivalwoche. Details zu allen Veranstaltungen und Autor/-innen des Festivals erfahren Sie im Quartiersmanagement, sowie online unter www.facebook.de/sagauguste oder www.qm-auguste-viktoria-allee.de.

Ein besonderer Dank gilt Robin Li, die diese wunderbare Lesebühne in unseren Kiez gebracht hat, sowie der Segenskirchengemeinde und dem Projektteam „Lettrétage“. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie am 6.10. und dann ab 1. November bis 10. November das Festival mit ihrem Besuch wertschätzen und eine Auszeit vom Alltag nehmen.

Das Lesefestival „Sag, Auguste!“ wird finanziert aus Mitteln des Programms „Soziale Stadt“. Vorbereitet und kuratiert wird das Lesefestival von Nachbar/-innen aus dem AVA-Kiez, begleitet vom Literaturhaus Lettrétage e.V

Text: Silvia Steinmann

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